In das Mauerwerk eingelassene Briefkästen und Briefkastenanlagen

Es gibt mehrere Gründe, sich für eine Briefkastenanlage unter Putz zu entscheiden, die in das Mauerwerk eingelassen wird. Meist gilt die erste Überlegung der Tatsache, dass nicht ausreichend Platz für eine Briefkastenanlage vorhanden ist, die einfach auf die Wand aufgedübelt wird. Die zweite Überlegung steht im Zusammenhang damit, dass Briefkästen und Briefkastenanlagen unter Putz in das Mauerwerk eingelassen, nicht so stark verschmutzen können. Außer ihrem umlaufenden Montagerahmen und den Falzen der Einwurfklappen und Entnahmetüren gibt es kaum Vorsprünge, auf denen sich Staub ansammeln kann. Das erspart häufiges Reinigen, denn nur eine saubere Briefkastenanlage wirkt gefällig. Welche Aspekte beim Einbau zu berücksichtigen sind, erläutern wir nachfolgend.

Innen oder außen – Briefkästen und Briefkastenanlagen im vielseitigen Einsatz

Wie bereits benannt, nehmen unter Putz platzierte Briefkastenanlagen in einem Treppenhaus viel weniger Platz in Anspruch als Aufputzmodelle. Sie erzielen sogar den positiven Nebeneffekt, dass auf ihnen keine Gegenstände aus Nachlässigkeit abgelegt werden können. In einem besonders schmalen Hausflur können sie sogar hinter dem Türanschlag positioniert werden. Unter Putz platzierte Briefkästen und Briefkastenanlagen eigenen sich aber auch sehr gut für die Montage von außen in der Hausfassade. Diese Variante hat den Vorteil, dass Postboten und sonstige Zustelldienste keinen Zutritt in das Haus benötigen. Bei der Sanierung von Wohnhäusern, an denen eine Wärmedämmfassade montiert wird, stellen Briefkastenanlagen unter Putz eine besonders praktikable Lösung dar. Sie werden in den Vollwärmeschutz mit eingearbeitet. Das Mauerwerk wird durch die Stemmarbeiten nur geringfügig beeinträchtigt.

Die Baustatik bestimmt die Vorgehensweise

Um Briefkästen und Briefkastenanlagen in ein vorhandenes Mauerwerk einarbeiten zu können, sind umfangreiche Stemmarbeiten erforderlich. Sie bedeuten in jedem Fall einen schädlichen Eingriff in die Struktur der Wand und müssen deshalb besonders mauerwerksschonend ausgeführt werden. So lassen sich die Erschütterungen bei den Stemmarbeiten wesentlich reduzieren, wenn sowohl der Umriss der Briefkastenanlage als auch einzelne Segmente der auszustemmenden Fläche vorher mittels eines Zweihandwinkelschleifer mit Diamanttrennscheibe ausgeschnitten werden. Aber auch dann müssen baustatische Gesichtspunkte unbedingt berücksichtigt werden. Das Mauerwerk darf nicht an Tragfähigkeit verlieren, was besonders bei tragenden Wänden von existenzieller Bedeutung ist. Wenn erforderlich müssen Sturzelemente über der Briefkastenanlage eingearbeitet werden, die das Mauerwerk darüber abfangen. Die Anlage darf keinesfalls durch das Gewicht des Mauerwerks belastet werden.

Varianten bei der Einbautiefe und Entnahmeformen

Deutsche Markenhersteller von Briefkästen und Briefkastenanlagen unter Putz haben sich auf diese baustatischen Belange eingestellt. Sie bieten ihre Modelle vorrangig in den Einbautiefen

• 100 mm,
• 240 mm sowie
• 360 mm an.

Briefkästen und Briefkästen mit 100 mm Einbautiefe sind einheitlich mit Kästen ausgerüstet, bei denen der Posteinwurf senkrecht stehend erfolgt und die Post vorderseitig entnommen wird. Bei nur geringer Mauerwerksdicke ist dies die einzige Möglichkeit der Unterputzmontage. Solche Modelle nehmen jedoch viel Platz in der Fläche in Anspruch. Modelle mit 240 mm Einbautiefe können durchaus auch in tragende Wände eingearbeitet werden, wenn die baustatischen Belange bezüglich der Einarbeitung von Sturzelementen umsetzbar sind. In Wohnhäusern mit normalem privaten Postaufkommen können Kastenmodelle mit flach liegender Postaufbewahrung und vorderer Entnahmetür zum Einsatz kommen. Modelle mit 360 mm Einbautiefe sind für Gewerbeeinheiten empfehlenswert. Es sind auch Varianten mit rückseitiger Entnahme in einem kompletten Wanddurchbruch möglich.